Übertragungs-Fokussierte Psychotherapie                       (Transference-Focused Psychotherapy - TFP)

 

 

Die TFP ist eine spezielle psychoanalytisch orientierte Psychotherapie-methode, die von J.F. Clarkin, F.E. Yeomans und O. Kernberg in einem Manual 1998 beschrieben worden ist.

 

Das empirisch belegte Konzept (vgl. Perry 1999; Leichsenring und Leibenring 2003) besagt, dass verinnerlichte Objektbeziehungen besser behandelbar sind, wenn der Therapeut/die Therapeutin sich in der Therapie auf die Bearbeitung der Übertragung konzentriert.

 

 

 

Was versteht man unter Übertragung?

 

Übertragung ist ein Begriff aus der Tiefenpsychologie und wurde ursprünglich von Sigmund Freud entwickelt.

 

Übertragung bezeichnet den Prozess,  wenn eine Person ihre Gefühle, Affekte, Erwartungen, Wünsche, Befürchtungen aus der Kindheit unbewusst auf aktuelle Beziehungen überträgt und somit die andere Person durch die 'Brille der eigenen Geschichte' sieht und nur teilweise so wahrnimmt, wie sie wirklich ist. Bis zu einem gewissen Grad ist dies völlig normal, d.h. jede Person überträgt, doch ab einem bestimmten Maß führt dies meist zu Beziehungsproblemen und Verstrickungen.

  

Durch die Bearbeitung der Übertragungen wird die Klarheit sich selbst gegenüber und dem anderen gegenüber verbessert. Sie werden aufgehoben, Beziehungsverstrickungen aufgelöst und so können Beziehungen wieder befriedigend gelebt werden.

 

In der TFP wird im Unterschied zur klassischen Psychoanalyse die Übertragung nicht in der Regression, sondern in der Gegenwart unterstützt und bearbeitet.

 

Diese Vorgehensweise eignet sich gut für Personen mit Borderline-, Histrionischen-, Narzisstischen- und Antisozialen- und die ‚nicht näher bezeichneten Persönlichkeitsstörungen‘ (DSM-IV-Achse II).